Knapp drei Wochen vor dem WM-Showdown zwischen Wladimir Klitschko und Anthony Joshua hat der Promoter des Briten erstmals leichte Zweifel am Erfolg seines Schützlings geäußert.
Grund für die Skepsis von Promoter Eddie Hearn ist die fehlende Erfahrung Joshuas. Der 27-Jährige hat bisher zwar alle seine 18 Kämpfe durch K.O. gewonnen, allerdings stand er dabei kein einziges Mal länger als sieben Runden im Ring.
"AJ ist sehr fit, sehr clever und sehr stark", schwärmte Hearn von seinem Schützling. "Aber wenn man vor 90.000 Zuschauern gegen einen listigen, zwei Meter großen Ukrainer kämpft, der sich auf dich lehnt, jeden Trick kennt und weiß, wie man einen Gegner ermüdet, weiß man nicht, wie AJ damit umgehen wird. Das bereitet uns schon Sorgen. Vor allem, wenn es in die zehnte, elfte, zwölfte Runde geht", sagte Hearn im Interview mit dem "GQ Magazine".
"...dann wird ihn Klitschko ausknocken"
In den Augen Hearns ist Klitschko versessen darauf, sich seine Titel wiederzuholen. "Und das macht ihn sehr gefährlich", ist der Promoter überzeugt. "Wenn Joshua der Boxer sein wird, den wir aufgebaut haben und mit dem wir alle rechnen, wird er gewinnen. Wenn nicht, hat er in diesem Kampf keine Chance. Klitschko wird ihn halten, ihn frustrieren, ihm sein Selbstbewusstsein nehmen und ihn ausknocken", fürchtet Hearn den "worst case" für den Fall, dass Joshua nicht seine Bestform abrufen kann.
In wie weit Anthony Joshua die harten Schläge Klitschkos einstecken kann ist eine Frage, auf die auch Hearn keine Antwort hat: "Hat AJ ein weiches Kinn? Ich denke nicht. Hat er ein großartiges Kinn? Ich weiß es nicht, aber wir werden es herausfinden."
"Es kann auch sehr weh tun"
Auch im Lager von Wladimir Klitschko kreisen die Gedanken seit Wochen um den kommenden Gegner. Dass Joshua vor allem körperlich einen unglaublich fitten Eindruck macht, stört "Dr. Steelhammer" nicht. "Wenn man Tyson Fury anschaut, sah er eher unfit aus. Er hat es aber geschafft. Bei Anthony Joshua ist es umgekehrt: Er sieht sehr athletisch aus und wir werden im Ring sehen, wie gut er boxerisch drauf ist"", sagte der Ukrainer im Interview mit "RTL".
An seinen Zielen lässt der 41-Jährige dagegen keine Zweifel. "Ich will den Ring am 29. April als Sieger verlassen. Egal, was es mich kosten wird. Es kann auch sehr weh tun, aber man kann sich an die Schmerzen gewöhnen", schmunzelte der Ex-Champ. "Wie schwierig der Kampf wird? Das liegt an mir. Ich entscheide, wie es läuft", ist Klitschko überzeugt.