Die Partie zwischen den Golden State Warriors und den Oklahoma City Thunder in der Nacht zu Sonntag könnte eigentlich eine ganz normale NBA-Begegnung sein. In Wirklichkeit ist es ein Kampf zwischen Kevin Durant und einer ganzen Stadt.
Als der 28-Jährige im Sommer 2016 bekannt gab, sein Talent künftig in der Bay Area einzusetzen, erfasste ein Schockzustand die Stadt im mittleren Süden der USA. Zweimal trafen die Warriors in dieser Saison auf die Thunder, beide Male gewannen die Baller aus dem Golden State mit mehr als 20 Punkten Differenz.
Durant überragte in beiden Spielen. 39 und 40 Punkte erzielte der Forward und wirkte dabei seltsam losgelöst von dem Medienrummel um seine Person. Der Eindruck sei allerdings falsch, gestand er in einem Interview mit "ESPN". "Gerade im ersten Viertel hatte ich so viele andere Dinge im Kopf: meine Mitspieler, den Hype in den Medien und die ganzen Spekulationen."
Westbrook mit offener Rechnung
Ähnliche Gedanken gingen wohl auch den Thunder-Akteuren durch die Köpfe. Denn die schienen wieder in jenen Schockzustand verfallen, der Oklahoma bereits vor sieben Monaten heimsuchte. Davon blieb auch Durants kongenialer Partner aus vergangenen Tagen nicht verschont: Russell Westbrook.
Der Point Guard, der in dieser Spielzeit durchschnittlich ein Triple Double auflegt, machte ausgerechnet gegen die Warriors zweimal eine ganz schlechte Figur. Im ersten Spiel traf RW0 nur unterirdische 26,7 Prozent seiner Würfe. Im zweiten Aufeinandertreffen traf er auch nur acht seiner 23 Versuche. Dabei legte er auch noch zehn Turnover auf.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der 28 Jahre alte Ausnahmeathlet besonders betroffen war vom Weggang seines Mitspielers. Und wohl immer noch betroffen ist. Er hat noch eine offene Rechnung mit Durant, die er aber bislang nicht begleichen konnte. Diese Kapitel will er, wie ganz Oklahoma, endlich abhaken. Dafür müsste aber eben eine typische Westbrook-Show abliefern.
KD mit verstärkter Security
Doch Durant wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht nur gegen seine ehemaligen Mitspieler spielen. Er spielt gegen die ganze Stadt. Eine Stadt, die ihn für seinen Wechsel verteufelt. Eine Stadt, deren Hass "KD" dazu bewegte, mit verstärkter Security anzureisen.
Um die Stimmung in der Chesapeake Arena wird man sich jedenfalls keine Sorgen machen müssen. Und davor hat sogar Durant Respekt: "Es wird hart. Aber sobald ich auf dem Parkett stehe und spiele, wird alles leiser und ich kann mich auf Basketball konzentrieren." Das wären keine guten Nachrichten für Oklahoma.



































