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Favoritenschreck Lotte rupft auch die Löwen

Die Sportfreunde Lotte stehen im Viertelfinale des DFB-Pokals
Die Sportfreunde Lotte stehen im Viertelfinale des DFB-Pokals
Foto: © imago sportfotodienst
08. Februar 2017, 20:20
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Pokalschreck Sportfreunde Lotte hat seine Erfolgsserie auch gegen den TSV 1860 München fortgesetzt und sensationell erstmals das Viertelfinale erreicht. Der Drittliga-Aufsteiger besiegte enttäuschende Löwen mit 2:0 und lehrt nach den vorherigen Erfolgen gegen Werder Bremen und Bayer Leverkusen die Großen im DFB-Pokal weiter das Fürchten.

Jaroslaw Lindner (28.) und Kevin Freiberger (58.) schossen vor 10.059 Zuschauern im ausverkauften Frimo-Stadion die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan bei Eiseskälte zum größten Erfolg der Lotter Vereinsgeschichte. Bei 1860 sah Ribamar wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte (90.+3).

"Ich musste kurz zu mir selber finden", sagte Atalan, der sich nach dem Coup zunächst auf der Toilette eingeschlossen hatte, bei "Sky": "Die Mannschaft macht es mir unglaublich leicht. Ich bin in die Kabine gegangen und habe den Spielern die Bühne überlassen. Man muss es den Jungs auch einmal gönnen, viele erleben so etwas wahrscheinlich nicht mehr. Egal, wer nun der Gegner ist: Wir versuchen immer, das anzunehmen."

Beim klassenniedrigsten verbliebenen Klub im Wettbewerb klingelt es nun kräftig in der Kasse: Für den Einzug in die Runde der letzten Acht schüttet der Deutsche Fußball-Bund 1,265 Millionen Euro aus.

Löwen beginnen stürmisch

Dabei war bis zum Nachmittag fraglich, ob in der Kleinstadt (14.000 Einwohner) überhaupt gespielt werden konnte: In der vorherigen Nacht waren im Tecklenburger Land mehrere Zentimeter Schnee gefallen. Der Verein rief am Vormittag seine Fans via Facebook zum Schneeschieben auf. Rund 100 Helfer kamen, um das Spielfeld sowie die Zufahrtswege freizuräumen.

"Der Platz darf keine Ausrede sein. Beide müssen damit zurechtkommen", hatte der neue Löwen-Trainer Vitor Pereira vor dem Anpfiff erklärt. Und der Portugiese sah zunächst auch einen stürmischen Auftritt seiner Mannschaft, die im tristen Liga-Alltag gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit kämpft.

Erste Chance, erstes Tor

Vor allem Winter-Zugang Amilton stiftete mit seinem Sprints und Dribblings auf dem rechten Flügel in der ersten Hälfte immer wieder Unruhe. Die Lotte-Spieler verteidigten gegen den Favoriten aber clever - und nutzten gleich ihre erste Chance zur Führung: 1860-Keeper Stefan Ortega wehrte den Schuss von Freiberger zur Seite ab, Lindner war beim Abpraller gedanklich schneller als die Gäste-Abwehr und drosch den Ball aus spitzem Winkel unter das Tordach.

Nach dem Seitenwechsel warf 1860 bereits alles nach vorn und wurde durch Freiberger bestraft, der nach Abstimmungsproblemen der Viererkette allein auf das Gästetor zulief und Ortega gekonnt umkurvte. Kurz zuvor hatten Freiberger und Bernd Rosinger bei einer Doppelchance (49.) sowie der für Lindner eingewechselte Saliou Sané (57.) das zweite Lotte-Tor auf dem Fuß gehabt.

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