Das Rheinderby zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach zum Auftakt der Hinrunde ist für beide Teams wegweisend.
Dieter Hecking gegen seinen ehemaligen Kapitän Roger Schmidt, Rückkehr von Weltmeister Christoph Kramer unter das Werkskreuz und mögliche Bundesliga-Premiere des zweimaligen Europa-League-Siegers Timothée Kolodziejczak: Das rheinische Derby zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach zum Auftakt der Rückrunde am Samstag (18:30 Uhr) schreibt viele Geschichten. In erster Linie geht es aber darum, in welche Richtung der Pegel bei den in der Hinrunde weit hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Champions-League-Startern ausschlägt.
"Ich habe Respekt vor Mönchengladbach und auch vor Dieter Hecking, den ich bestens kenne. Ich wünsche ihm nur das Beste, aber natürlich nicht am Samstag. Da zählen für uns nur drei Punkte, die wir mit aller Macht holen wollen", sagt Bayer-Trainer Schmidt. Der 49-Jährige war bei Heckings erster Trainer-Station beim damaligen Drittligisten SC Verl (2000-2001) Kapitän der Westfalen. Zuvor spielten beide sogar schon in der Saison 1994/95 zusammen beim damaligen TuS Paderborn-Neuhaus.
Bayer mit breiter Brust
"Wie ich ihn kenne, hat er die letzten Wochen, seit ich in Gladbach bin, ganz genau auf uns geschaut", sagt Hecking über seinen ehemaligen Spielführer. In Leverkusen will Hecking im zweiten Ligaspiel mit seinem neuen Team die miese Auswärts-Bilanz der Borussia (2 Punkte aus 8 Spielen) verbessern und möglichst mit dem ersten Sieg unter seiner Regie den Anschluss an Mittelfeld schaffen. Das 0:0 bei seiner Premiere im Gastspiel bei Schlusslicht SV Darmstadt sei nur ein erster kleiner Schritt gewesen.
Bayer tritt nach dem 3:1 zum Hinrunden-Abschluss gegen Hertha BSC allerdings mit ganz breiter Brust an und will seine Aufholjagd Richtung Europacup-Plätze fortsetzen. "Gegen Berlin war nur ein erster Schritt, gegen Gladbach müssen wir unbedingt nachlegen", fordert Hakan Çalhanoğlu, der gegen die Hauptstädter zweimal getroffen hatte.
Sein ehemaliger Mitspieler Christoph Kramer hat allerdings etwas dagegen. "Wir haben Zug hereinbekommen und müssen auch in Leverkusen richtig Gas geben. Das sind die Grundtugenden im Fußball. Das müssen wir zusammen mit unserem Matchplan umsetzen. Wir wollen ein erfolgreiches Spiel bestreiten", sagt der 25-Jährige.
Kolodziejczak vor erstem Einsatz für Gladbach
Der Mittelfeldspieler hat aber größten Respekt vor seinem Ex-Klub, wie er auf der Fohlen-Homepage verriet: "Uns erwartet ein starker Gegner und eine richtig gute Mannschaft auf Augenhöhe. Sie haben eine hohe individuelle Qualität und eine gute taktische Geschlossenheit. Es wird ein hartes Stück Arbeit für uns."
Dabei helfen soll möglicherweise Winterzugang Timothée Kolodziejczak, der von Europa-League-Sieger FC Sevilla an den Niederrhein gewechselt ist. Am vergangenen Wochenende hatte Hecking auf den Abwehr-Koloss noch verzichtet, derzeit kuriert der Franzose die Folgen eines grippalen Infekts aus. "Wenn das ausgestanden ist, ist er natürlich auch ein Thema für den Kader", sagte Hecking. In Leverkusen kann eine stabile Defensive nicht schaden, wie Borussia spätestens seit der vergangenen Saison weiß. Denn da gingen die Gladbacher sang- und klanglos 0:5 in der BayArena unter.