Die in immer weitere Ferne rückende Lösung im Streit um deutsche TV-Bilder von der anstehenden WM in Frankreich sorgt beim Deutschen Handballbund für großen Frust. Am 12. Januar reist das Team bereits nach Rouen und trifft dort einen Tag später zum Auftakt auf Ungarn. Noch konnte keine Lösung gefunden werden.
"Es läuft alles auf eine Total-Katastrophe hinaus", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning der "Bild". Nachdem sich die Free-TV-Sender "ARD" und "ZDF" bereits seit längerem aus den Verhandlungen um die Fernsehrechte des Turniers zurückgezogen haben, sind auch der Streaming-Dienst "DAZN" und die Internetplattform "Sportdeutschland.tv" erfolglos geblieben.
Auch der Pay-TV-Sender "Sky" scheint raus. "Sky hat sich mehrfach um die WM-Rechte bemüht. Allerdings wurden unsere Angebote stets vom Rechtegeber abgelehnt", sagte ein Sprecher dem Blatt.
Akutell besitzt die Al-Jazeera-Tochter "beIN Sports" die TV-Rechte an der Handball-WM. Bereits bei der letzten WM im Jahr 2015 gab es Streit mit den Rechteinhabern um die Verteilung. Damals sprang "Sky" kurzfristig ein.
Beinhauer: Wir geben die Hoffnung nicht auf
Dennoch wollen die Handballer ihre Hoffnungen eine Woche vor Turnierbeginn in Frankreich nicht aufgeben. "Ich glaube, dass die Nationalmannschaft oder Handball allgemein es verdient hätten, in Deutschland im TV gezeigt zu werden", sagte Teammanager Oliver Roggisch. Hanning setzt auf eine Notlösung. "Unser Präsident Andreas Michelmann arbeitet an einer Lösung, die wohl nur eine Internet-Stream-Lösung sein kann", sagte er.
Geschäftsführer Björn Beinhauer gab sich gegenüber der "Bild" zumindest kämpferisch: "Solange die Rechte nicht offiziell vergeben sind, geben wir die Hoffnung nicht auf. Allerdings wird die Umsetzung zeitlich langsam eng."