Für die Vize-Europameister Aliona Savchenko und Bruno Massot wird die Zeit bis zu den Europameisterschaften Ende Januar im tschechischen Ostrau knapp. Die Fußverletzung der fünfmaligen Paarlauf-Weltmeisterin heilt langsamer, als es die 32-Jährige erwartet hat.
Als sogar die Preisrichter applaudierten und Trainer Alexander König strahlte, spürte Aljona Savchenko plötzlich "500 Grad im Kopf" und genoss ihren Auftritt in Berlin noch mehr. "Es war so gut, im Wettkampfgefühl zu bleiben. Der Beifall der Zuschauer hat uns sehr geholfen", sagte die fünfmalige Paarlauf-Weltmeisterin, deren rechter Fuß immer noch schmerzt.
Die extrem ehrgeizige, aber verletzungsbedingt noch limitierte 32-Jährige muss sich und ihren Partner Bruno Massot daher zur Geduld zwingen. Denn die Heilung ihres vor fünf Wochen in Paris erlittenen Bänderanrisses im Knöchel geht weniger schnell voran, als es die WM-Dritten erhofft haben.
Light-Version
Und so präsentierten die beiden Oberstdorfer bei den deutschen Meisterschaften Kurzprogramm und Kür nur in einer Light-Version - ohne dreifache Sprünge und ohne Würfe. Im Training rotiert die gebürtige Ukrainerin bisweilen schon dreifach, dennoch wird die Zeit bis zu den Europameisterschaften Ende Januar im tschechischen Ostrau allmählich knapp.
Aber Savchenko glaubt, die fehlenden Trainingseinheiten durch ihre immense Routine kompensieren zu können: "Ich bin noch nie so lange ausgefallen, aber auch sicher, dass mir meine Erfahrung hilft, rechtzeitig zurückzukommen. Vor zehn Jahren wäre mir das bestimmt viel schwerer gefallen." Helfen beim Comeback sollen auch vier Schaulauf-Auftritte in Ingolstadt, Chemnitz, Regensburg und Oberstdorf.
Kurzfristige Entscheidung
Notfalls müsse man eben, so Savchenko weiter, kurzfristig vor Ort entscheiden, ob ein EM-Start möglich sei. Das allerletzte Risiko will die zweimalige Olympia-Dritte gut ein Jahr vor den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang aber auf keinen Fall gehen: "Olympia ist wichtiger als eine WM."
Unter dieser Prämisse konnte auch Peter Liebers mit dem durchwachsenen Resultat seines ersten ernsthaften Wettkampfes seit 14 Monaten leben. Der Olympia-Achte von Sotschi 2014 holte sich zwar im Erika-Hess-Eisstadion in Wedding seinen sechsten nationalen Titel, verlor aber das interne Berliner Duell um das EM-Ticket gegen Paul Fentz. Denkbar knapp mit einer Differenz von gerade einmal 0,07 Punkten.
"Ich bin glücklich, überhaupt wieder in dieser Verfassung auf dem Eis zu stehen", sagte der 28-Jährige. Noch im Februar hatte er sich einer Hüftoperation unterziehen müssen. Viel wichtiger als der EM-Start sei ihm deshalb das gute Gefühl, dass er wieder zur Sotschi-Stärke zurückfinden könne.
18. war bei den Winterspielen am Schwarzen Meer die neue deutsche Meisterin Nsthalie Weinzierl, doch dieser Erfolg der Mannheimerin relativierte sich durch die schwache Konkurrenz. Titelverteidigerin Lutricia Bock aus Chemnitz (Meniskus-Einriss) am Knie musste ebenso absagen wie die Essener Mitfavoritin Nicole Schott (Muskelfaserriss in der Wade).