Im Ballsaal der Königlichen hat Borussia Dortmund dank Marco Reus eine außergewöhnliche Gruppenphase gekrönt.
Der Vizemeister lieferte dem phasenweise stark aufspielenden Titelverteidiger Real Madrid im pompösen Estadio Santiago Bernabeu einen Kampf auf Augenhöhe und holte dank eines späten Treffers von Marco Reus (89.) ein 2:2 (0:1) und damit den Gruppensieg. Dieser ist jedoch keine Garantie für einen leichten Achtelfinalgegner - bei der Aulosung am Montag sind für die Dortmunder unter anderem Paris Saint-Germain und Manchester City im Topf.
Der BVB kam in einem aufregenden Spiel nach den beiden Real-Toren durch Karim Benzema (27./53.) eindrucksvoll zurück. Pierre-Emerick Aubameyang (61.) und Reus bescherten der Mannschaft von Thomas Tuchel noch den benötigten und letztlich auch verdienten Punktgewinn.
Die BVB-Viererkette mit Sokratis und Marc Bartra in der Mitte wurde allerdings auf eine harte Probe gestellt: Lange Pässe auf Cristiano Ronaldo im Vollsprint ließen keinen Raum für die vorhandenen Konzentrationslücken. Nach einer Hacken-Ablage des dreimaligen Weltfußballers musste Roman Weidenfeller gegen Benzema parieren (8.), ebenso später gegen James Rodríguez (18.) und in höchster Not gegen Benzema Sekunden vor dessen zweitem Tor (53.). Der BVB spielte jedoch ordentlich mit.
Benzema bestraft den BVB
Dennoch nahm der Druck der seit dem 6. April in 33 Pflichtspielen ungeschlagenen Königlichen stetig zu. Gab Dortmund den Ball her, schwärmten Ronaldo, Benzema und James gefährlich aus, Luka Modrić übernahm gewohnt überlegt das Verteilen. Die Führung bereitete der frühere Leverkusener Dani Carvajal von rechts vor, Benzema schob eiskalt ein. Marcel Schmelzer war in der Situation weit und breit nicht zu sehen.
Tuchel war der Gruppensieg nicht sonderlich wichtig, das hatte er am Dienstagabend während der Pressekonferenz im Bauch des legendären Stadions nochmals betont. Dennoch stellte der BVB-Trainer bis auf den später eingewechselten Marco Reus eine spielstarke Mannschaft auf, in der Christian Pulisic auf der rechten und André Schürrle auf der linken Seite begannen. Schürrle hatte auch die erste Chance des Spiels (4.), sechs Minuten vor der Pause parierte Keylor Navas zudem einen scharfen Freistoß des Weltmeisters glänzend (39.).
Dortmunder Moral wird belohnt
Das Vorspielen des Dortmunder Torjägers vom Dienst interessierte auch die Real-Fans. "Alle Augen auf Aubameyang!", schrieb die Sportzeitung "AS" am Mittwoch. Seit Monaten kokettiert der Gabuner mit einem Wechsel zu den Königlichen. Bis zu seinem Tor war Aubameyang vom Spiel abgeschnitten.
Das Spiel zogen andere auf. Ousmane Dembélé spielte auf der ungewohnten Zehnerposition wild, steigerte sich aber, ein Schuss des Franzosen touchierte den Pfosten (47.). Kurz darauf hatte Castro das 1:1 auf dem Fuß, doch der Ex-Leverkusener stolperte (49.). Ronaldo verpasste mit einem Pfostenschuss das vorentscheidende 3:1 (78.) - dieser Fauxpas und der Ausgleich von Reus kosteten Real letztlich den Gruppensieg.
In der Schlussphase riskierten die Gäste alles und belohnten sich schließlich, als Aubameyang auf dem rechten Flügel durchbrach und maßgenau auf Reus querlegte - der Rest war schwarz-gelber Jubel über ein gelungenes Comeback. Positiv für die Hausherren: In der 61. Minute feierte Toni Kroos nach überstandenem Mittelfußbruch seine Rückkehr auf den Rasen.















































