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Wüsten-WM: Martin holt sich Zeitfahrtitel

Tony Martin darf seinen vierten WM-Titel im Einzelzeitfahren bejubeln
Tony Martin darf seinen vierten WM-Titel im Einzelzeitfahren bejubeln
Foto: © RTL
12. Oktober 2016, 15:04

Tony Martin ist zum vierten Mal in seiner Karriere Weltmeister im Einzelzeitfahren. Der 31-Jährige setzte sich in seiner Paradedisziplin bei der Straßenrad-WM in Doha/Katar nach 40 Kilometern in 44:42,99 Minuten (53,671 km/h) durch und rehabilitierte sich damit auch für sein enttäuschendes Abschneiden bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Der gebürtige Cottbuser verwies bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad den weißrussischen Titelverteidiger Vasil Kiriyenka und Jonathan Castroviejo aus Spanien klar auf die Plätze zwei und drei. Er war bereits nach 13,6 Kilometern nach der ersten Zwischenzeit der Schnellste, baute diesen Vorsprung dann kontinuierlich aus. Schon an der zweiten Zwischenzeit nach 26,7 Kilometern war das Rennen schon beinahe vorentschieden.

Mit seinem vierten Titel nach 2011, 2012 und 2013 schloss Martin zu Rekordsieger Fabian Cancellara aus der Schweiz auf. Mit sieben Medaillen ist er nun der erfolgreichste Fahrer in der WM-Zeitfahrgeschichte. Der Zeitfahrspezialist zeigte sich nach seinem Triumph voller Begeisterung: "Jeder weiß, dass ich kein gutes Jahr hatte. Dass ich jetzt Weltmeister bin, macht alles vergessen. Ich hatte keinen Druck, es lief alles perfekt. Ich freue mich riesig, dass ich das Regenbogentrikot wieder trage."

Mit 45 Sekunden Vorsprung vor dem Weißrussen und 1:20 Minuten vor dem Spanier bot Martin ein überlegendes WM-Rennen. Für den Deutschen gehen die bisher perfekten Weltmeisterschaften in dem Wüstenstaat weiter, nachdem er am Sonntag mit seiner Etixx-Quick-Step-Mannschaft bereits das Mannschaftszeitfahren gewonnen hatte.

Helfer für Greipel

Am kommenden Sonntag startet Martin auch beim Straßenrennen, will in dieser Konkurrenz wertvolle Helferdienste für Mannschaftskapitän André Greipel leisten.

Die Kritik an der WM in Katar hält indes unvermindert an. Für André Greipel ist die Austragung im Wüstenstaat eine vollkommen unsinnige Entscheidung. "Man hätte früher nachdenken sollen, bevor die Gelder geflossen sind, wohin man die WM vergibt, damit man die Gesundheit der Sportler nicht aufs Spiel setzt", sagte der Rostocker der "Sport Bild". Die Bedingungen seien unzumutbar: "Direkt über dem Asphalt herrschen Temperaturen von 60 Grad."

Martin teilt diese Ansicht. "Alle wissen, warum die WM hier ist: Geld regiert die Welt", sagte der 31-Jährige vor seinem Zeitfahr-Start. Zumindest sportlich war für ihn das Rennen dann aber ein Riesenerfolg.

Das Ergebnis des Einzelzeitfahren in der Übersicht:

1. Tony Martin (Cottbus) 44:42 Minuten
2. Vasil Kiriyenka (Weißrussland) +45 Sekunden
3. Jonathan Castroviejo (Spanien) +1:10 Minuten
4. Maciej Bodnar (Polen) +1:16 Minuten
5. Ryan Mullen (Irland) +1:21 Minuten
6. Rohan Dennis (Australien) +1:27 Minuten

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