Heimlich, still und leise brachte der FC Bayern im Mai den Transfer von Renato Sanches unter Dach und Fach. Entscheidend für den Coup war laut Karl-Heinz Rummenigge das richtige Timing - und eine Portion Glück.
Der Vorstandsvorsitzende berichtet im Interview mit der "SportBild" unter anderem von einer "konkreten Anfrage von Manchester United. Davon hatten wir Kenntnis", so Rummenigge. Der Deal zwischen den Red Devils, Benfica Lissabon und dem Spieler scheiterte letztlich daran, dass der englische Rekordmeister zu diesem Zeitpunkt noch keinen Nachfolger für Trainer Louis van Gaal gefunden hatte. Hätte der Premier-League-Klub die Verpflichtung von José Mourinho schon im Mai festgezurrt, würde Sanches in dieser Saison das Trikot von ManUnited tragen.
Rummenigge und der FC Bayern packten die Chance beim Schopfe und besiegelten den Deal am Randes des Champions-League-Halbfinals gegen Atlético Madrid. "Dann haben wir zügig reagiert: Wir haben den Präsidenten von Benfica und seinen Berater nach Madrid eingeladen. Die Stimmung nach dem Spiel war zwar nicht gut, aber wir haben uns in der Nacht auf den Transfer verständigt und den Transfer per Handschlag besiegelt."
Hätte der FC Bayern den Deal aufgeschoben und auf das Ende der EM in Frankreich gewartet, wäre der Transfer den Augen Rummenigges wohl geplatzt. "Er wäre definitiv nicht zum FC Bayern gekommen, wenn wir uns erst dann um ihn bemüht hätten. Sein Berater hat mir nach Renatos Tor im Viertelfinale gegen Polen eine SMS geschrieben: 'You can be really happy doing the business really early.'"
