Spätestens seit der offiziellen Bestätigung, dass Paul Pogba zum obligatorischen Medizincheck bei Manchester United weilt, gab wohl kaum noch einen Zweifel an der millionenschweren Rückkehr des Franzosen zu den Red Devils. Ein Umstand, der die Beteiligten allerdings nicht davon abhielt, die Bühne noch etwas zu nutzen.
Den Auftakt machte Manchester United, das seine Social-Media-Skills aufs Äußerste strapazierte und in der Nacht von Montag auf Dienstag um 1:20 Uhr per Twitter einen Clip verbreitete, der einen mit einer Kapuze verhüllten Akteur im United-Trikot zeigt - natürlich mit passendem Sound unterlegt. Versehen ist das ganze mit der unmissverständlichen Frage: "Are you ready?" und dem Hashtag POGBACK.
Wenige Minuten später legte der nun wohl offiziell teuerste Spieler der Welt höchstpersönlich nach und bedankte sich bei seinem bisherigen Arbeitgeber Juventus Turin, ohne seinen Wechsel nach England endgültig zu bestätigen.
Das tat nahezu zeitgleich sein Berater Mino Raiola mit dem wenig kryptischen Tweet: "THE MAN IS UNITED".
Den letzten Funken eines irgendwie keimenden Zweifels beendete dann Manchester selbst, das nun mit dem vermeintlich zweitem Teil des eingehend erwähnten Clips seine Social-Media-Kanäle befeuerte. Diesmal deutlich zu sehen: Paul Pogba im United-Dress. Der Titel "REUNITED" und der angehängte Link auf die Homepage des Klubs bestätigten letztendlich wirklich den Wechsel.
Zu den harten Fakten:
"Ich bin froh, zu United zurückgekehrt zu sein. Es war immer ein Klub, der einen speziellen Platz in meinem Herzen hatte und ich freue mich sehr darauf, mit José Mourinho zu arbeiten. Ich habe meine Zeit bei Juventus sehr genossen und habe fantastische Erinnerungen an den Verein und Spieler, die ich Freunde nenne. Aber ich spüre, dass es die richtige Zeit ist, ins Old Trafford zurückzukehren. Ich habe es immer genossen, vor diesen Fans zu spielen. Es ist der richtige Klub, um alles zu gewinnen, was ich mir erhoffe", wird Pogba auf der Vereinsseite der Red Devils zitiert.
"Paul ist einer der besten Spieler der Welt und wird ein Schlüsselspieler im United-Team, das ich aufbauen will. Er ist schnell, stark, schießt Tore und kann das Spiel besser lesen, als die meisten älteren Akteure", lauten die Worte von Coach José Mourinho.
Pogba unterschreibt einen Fünfjahresvertrag mit der Option, um ein weiteres Jahr verlängert zu werden und soll die Weltrekord-Ablöse von 120 Millionen Euro kosten.
Ist Geld wirklich nicht alles?
Entscheidend für den Wechsel waren laut Mourinho aber nicht allein die finanziellen Aufwartungen der Engländer. "Geld würde er von jedem großen Verein bekommen. Das ist nicht der Punkt", sagte Mourinho: "Er kommt, weil er den Klub, die Stadt und viele Spieler kennt. Er will ein wichtiger Teil des Projekts sein."
Die Entscheidung für Manchester könne für die Entwicklung Pogbas ein wichtiger Schritt sein. "Wenn man der beste Spieler der Welt werden will und zu Barcelona oder Madrid geht, kommt man in Schwierigkeiten", sagte Mourinho mit Blick auf deren Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo: "Ich denke nicht, dass die anderen beiden großen Jungs dich auf dieses Level kommen lassen."
Pogba, der bei der EM in seinem Heimatland mehr mit seinen wechselnden Frisuren als durch spielerische Klasse auffiel, soll 275.000 Pfund pro Woche (knapp 330.000 Euro) verdienen. Er spielte bereits von 2009 bis 2012 in Manchester, das er im Streit mit Teammanager-Legende Sir Alex Ferguson verließ.
