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Doppelter Griezmann erlegt den Weltmeister!

In Marseille jubelten am Ende nur die Gastgeber
In Marseille jubelten am Ende nur die Gastgeber
Foto: © getty, Michael Regan
07. Juli 2016, 22:59
sport.de
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Aus und vorbei: Die deutsche Nationalmannschaft hat das EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich mit 0:2 verloren und muss die vorzeitige Heimreise antreten. An einem Abend, an dem für die Truppe von Jogi Löw nur wenig funktionierte, wurde Antoine Griezmann zum Matchwinner für die Équipe Tricolore.

Griezmann (45.+2 und 72.) verwandelte vor 64.078 Zuschauern in Marseille zunächst den von Schweinsteiger verursachten Handelfmeter. Dann machte er der Hoffnung auf das zweite deutsche Double aus WM und EM nach 1974 mit seinem zweiten Tor ein Ende. In dieser Szene patzten Benedikt Höwedes, Joshua Kimmich, Shkodran Mustafi und am Ende sogar Manuel Neuer.

Frankreich erwartet in seinem dritten EM-Finale nach 1984 und 2000 am Sonntagabend Portugal - die Équipe Tricolore hat noch kein Endspiel verloren. 1984 (EM) und 1998 (WM) gewann sie ihre Heimturniere. Die DFB-Auswahl verlor erstmals seit 50 Jahren gegen einen Turniergastgeber.

Schweinis Blackout vor der Pause

Bis Schweinsteiger im Kopfballduell mit Patrice Evra seinen rechten Arm hochriss und den Ball blockte, hatte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw das Spiel im Griff gehabt. Nach anfänglichen Problemen waren die Räume eng, der Ball lief gut, es gab mehrere Chancen - und Schweinsteiger war der stärkste Mann auf dem Platz.

Der berechtigte Elfmeter, pikanterweise nach dem italienischen EM-Aus gegen Deutschland im Viertelfinale vom Italiener Nicola Rizzoli gepfiffen, war ein Schock. Er zwang die Deutschen in die Offensive, Löw zeterte an der Seitenlinie. In der 61. Minute musste auch noch Abwehrchef Jérôme Boateng verletzt raus. Beim Versuch, einen langen Pass zu schlagen, schmerzte sein rechter Oberschenkel.

Überraschende Aufstellung

Mit seiner Aufstellung hatte Löw überrascht. Dass Schweinsteiger beginnen würde, hatte der Bundestrainer verraten, und doch stand beim Anpfiff auch Emre Can auf dem Spielfeld. In seinen bisherigen sechs Länderspielen hatte der 22-Jährige als Rechtsverteidiger gespielt, diesmal sollte er helfen, das Zentrum zu verdichten.

Der gelbgesperrte Mats Hummels und der verletzte Sami Khedira fanden sich in der Rolle der Mutmacher wieder: "Auf geht's Jungs, ihr schafft das", schrieben sie in einem Tweet kurz vor dem Anpfiff vom Spielfeldrand. Für Hummels spielte Höwedes, mit dem die DFB-Auswahl erstmals ein Pflichtspiel verlor. Für Boateng kam Mustafi ins Spiel.

Der Weltmeister schwimmt sich frei

Die deutsche Defensive kam anfangs gewaltig ins Schwimmen. In den ersten Minuten übten die Franzosen enormen Druck aus, die deutsche Mannschaft wirkte überrascht. Neuer vereitelte einen Rückstand, indem er einen Schuss Griezmanns parierte, der Franzose war zuvor an Mesut Özil und Höwedes vorbeigestürmt (7.).

Erst nach dieser Szene gelang es der deutschen Mannschaft, das Spiel zu beruhigen. Prompt ergaben sich gute Gelegenheiten: Nach Vorlage Cans verpasste Thomas Müller knapp den Ball (13.), kurz darauf war es der französische Torhüter Hugo Lloris, der einen Linksschuss von Can nach Vorlage von Özil glänzend parierte. Mario Gomez (Muskelfaserriss) fehlte im Sturmzentrum schmerzlich.

Aber, keine Frage, die deutsche Mannschaft war jetzt im Spiel. Can und Kimmich bildeten auf der rechten Seite lange ein ordentliches Tandem, auch wenn es bei Kontern der Franzosen stets etwas unsicher wirkte. Der Chef auf dem Spielfeld war jetzt Schweinsteiger, und er prüfte zwischendurch in der 25. Minute Lloris mit einem Schlenzer.

Höwedes rettet überragend

Die beste Chance ergab sich dann aber doch für die Franzosen: Olivier Giroud gewann auf Höhe der Mittellinie ein Kopfballduell mit Boateng und lief auf und davon, verfolgt allein von Höwedes - im letzten Moment klärte der Schalker im Strafraum mit einer herausragenden Grätsche (42.).

Löw hoffte dann, dass sich Geschichte wiederholt - er brachte den WM-Helden Mario Götze für Can. Die deutsche Mannschaft mühte sich, aber eine Fehlerkette nach der Auswechslung von Boateng machte alles zunichte. Mustafi ließ sich von Paul Pogba austanzen, die folgende Flanke erreichte Neuer nur mit den Fingerspitzen, der Ball fiel Griezmann vor die Füße - 0:2.

Kurz drauf traf Kimmich mit einem Schlenzer das Lattenkreuz (74.). Fünf Minuten später hatte der eingewechselte EM-Debütant Leroy Sané das 1:2 auf dem Fuß. Das Aufbäumen kam spät. Zu spät.

Die Highlights der Partie:

8. Minute: Griezmann tankt sich nach einem Doppelpass mit Matuidi parallel zur Strafraumgrenze durch und zieht aus dem Zentrum ab. Neuer ist blitzschnell unten und pariert den Schuss mit der linken Hand.

15. Minute: Emre Can kommt von der Strafraumkante zum Abschluss und visiert die linke untere Ecke an. Hugo Lloris fischt den Ball mit all seiner Klasse vor der Linie weg.

27. Minute: Schweinsteiger setzt aus rund 20 Metern zum Kunstschuss an und zwingt Lloris zur nächsten Glanzparade. Der französische Keeper bekommt gerade so die Hand an das Leder und lenkt es über die Latte.

43. Minute: Unfassbar! Nach einem Stockfehler von Boateng ist Giroud plötzlich frei durch. Der Stürmer hat nur noch Neuer vor sich, da taucht auf einmal Benedikt Höwedes aus dem Nichts auf und blockt den Schuss des Arsenal-Stürmers mit einer perfekt getimten Grätsche.

45. Minute: Sekunden vor der Halbzeit springt Bastian Schweinsteiger mit der Hand voran in den Zweikampf gegen Evra. Der deutsche Kapitän bekommt den Ball an die Hand. Rizzoli entscheidet auf Strafstoß, Griezmann versenkt eiskalt in der linken Ecke.

72. Minute: Die deutsche Abwehr bringt sich ohne Not in Schwierigkeiten und schenkt den Ball am eigenen Sechzehner her. Pogba flankt die Kugel von links in die Mitte, Neuer faustet die Hereingabe an den Elfmeterpunkt, wo Griezmann steht und das Runde nur noch ins Tor schieben muss.

74. Minute: Fast die direkte Antwort des Weltmeisters. Kimmich schlenzt den Ball wunderschön mit seinem linken Fuß von halbrechts auf den Kasten. Der Ball klatscht an den Außenpfosten.

76. Minute: Draxler zirkelt einen Freistoß aus über 20 Metern rund eineinhalb Meter am rechten Pfosten vorbei in die Werbebande.

79. Minute: Der gerade eingewechselte Leroy Sané kommt nach einer Kroos-Flanke am zweiten Pfosten zum Abschluss und schiebt den Ball aus wenigen Metern nur knapp links vorbei.

90. Minute: Nach einer Flanke von rechts springen Kimmich und Müller am Fünfmeterraum zum Ball und bringen das Leder irgendwie auf den Kasten. Lloris reagiert glänzend und fischt die Kugel mit einer Sensationsparade aus dem Eck.

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