Es ist eine Überraschung: Nachdem zuvor die Bayern-Führungsriege noch weitere Neuzugänge dementiert hatte, wurde mit Serdar Taşçı nun doch noch ein neuer Innenverteidiger verpflichtet. Via Twitter bestätigten die Münchner den Transfer.
Die Bayern haben mit der Verpflichtung des 28-Jährigen am letzten Tag des Transferfensters auf die Verletzungssorgen in der Defensivabteilung reagiert. Mit Taşçı holt der Rekordmeister einen gestandenen Innenverteidiger für die Kaderbreite an Bord.
Taşçı stand zuvor bei Spartak Moskau unter Vertrag und war zuletzt auch beim FC Schalke 04 im Gespräch. Dem Vernehmen nach leihen die Bayern den Abwehrmann zunächst aus. Für den kommenden Sommer soll es eine Kaufoption in Höhe von zehn Millionen Euro geben. Taşçı ist in der Champions League spielberechtigt und erfüllt damit das wichtigste Münchner Kriterium.
"Wir sind froh, dass wir kurzfristig die Möglichkeit bekommen haben, einen Spieler wie Serdar Tasci zum FC Bayern zu holen", sagte Sportvorstand Matthias Sammer. "Er ist in der Lage, uns mit seiner Qualität und Erfahrung sofort zu helfen." Taşçı selbst erklärte nach seiner Vertragsunterschrift: "Ich fühle mich sehr gut und freue mich riesig auf die Herausforderung. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann."
"Qualität ist nicht auf dem Markt"
Die Bayern reagierten damit am Montag kurz vor Transferschluss entgegen aller Beteuerungen auf die argen Probleme in der Innenverteidigung. Weltmeister Jérôme Boateng steht wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich drei Monate nicht zur Verfügung, auch Javi Martínez fällt mit neuerlichen Problemen an der Patellasehne einige Wochen aus. Zudem ist Medhi Benatia noch nicht fit.
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte noch am Sonntag nach dem 2:0-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim erklärt, dass die Bayern auf dem Transfermarkt nicht mehr aktiv werden wollen. "Qualität ist nicht auf dem Markt, es gibt keine guten Spieler", sagte er. Daher sei eine Verpflichtung "ausgeschlossen". Keine 24 Stunden später nahmen die Münchner Taşçı unter Vertrag.
Der Abwehrspieler war im Sommer 2013 vom Bundesligisten VfB Stuttgart für vier Millionen Euro zu Spartak gewechselt. Taşçı stand in der laufenden Saison in 16 von 18 Ligaspielen in der Startelf des Tabellenvierten der Premier Liga. In der Bundesliga absolvierte er 181 Spiele (neun Tore). Für das DFB-Team kam er auch bei der WM 2010 in Südafrika zum Einsatz. Sein bislang letztes Länderspiel liegt aber schon fünfeinhalb Jahre zurück.